Trauer begegnet jedem von uns irgendwann einmal im Leben. Der akute Trauerfall ist keine psychische Erkrankung, aber oftmals ein Wendepunkt im eigenen Leben mit existenziellen Fragestellungen. Der·die Trauernde sieht sich plötzlich einer grundlegend veränderten (Lebens-)Situationen mit völlig neuen Paradigmen ausgeliefert und es ist schwierig, auf eigene Ressourcen zurückzugreifen. Die Welt eines trauernden Menschen steht Kopf. Wichtige Entscheidungen müssen getroffen werden, obwohl der- oder diejenige aufgrund der emotionalen und psychischen Ausnahmesituation gerade dazu nicht in der Lage ist.

Trauer ist ein natürlicher Prozess, der Zeit und Raum braucht. In unserer heutigen Zeit fehlt es oft gerade daran. Das Verständnis für die Ausnahmesituation, in der sich ein trauernder Mensch befindet, sinkt oft mit jedem Monat. Trauernde erleben sich daher häufig allein gelassen, orientierungslos, verzweifelt und handlungsunfähig.

Menschen in diesem Prozess zu begleiten, ihnen Zeit und Raum geben, aber auch praktische Unterstützung zu gewähren ist Aufgabe des "Hellen Hauses". Die Möglichkeit in Gemeinschaft aufgehoben zu sein, gleichzeitig aber auch Gelegenheit zum Rückzug zu haben, wissend, dass Begleitung jederzeit möglich ist, schafft eine Entlastung, die gesunde Trauerprozesse erleichtern kann.

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